SenThIS

Immer mehr Erdbeobachtungssatelliten umkreisen unsere Erde. So wurde beispielsweise von der Europäische Union das Copernicus-Programm ins Leben gerufen, dass sich der Beobachtung der Erde aus dem All widmet. Dafür wurden und werden eine ganze Reihe von Satelliten gebaut und in die Umlaufbahn gebracht. Alle Satelliten tragen den Namen Sentinel (auf Deutsch „Wächter“), kombiniert mit einer Nummer. An dieser Nummer kann erkannt werden, in welchem Bereich des elektromagnetischen Spektrums der Satellit arbeitet.

Im Projekt „Sentinels für die Thüringer Informationssysteme (SenThIS)“ haben wir von EOS Jena für die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) untersucht, ob sich aus den Daten des Sentinel-1 Informationen zur Bodenfeuchte gewinnen lassen und ob diese Informationen von der TLUG für die hydrologische Modellierung z.B. für die Hochwasservorhersage einsetzen lassen können.

Sentinel-1 arbeitet im sogenannten Mikrowellenbereich mit Wellenlängen von 5,6 cm. Der Mikrowellenbereich ist besonders gut für die Gewinnung von Informationen über den Wassergehalt von Böden und Pflanzen geeignet. Obendrein kann man damit auch durch Wolken hindurchschauen und ist vom Wetter weitgehend unabhängig.

Als ein Ergebnis des Projektes wurden viele digitale, thematische Einzelkarten mit Bodenfeuchteinformationen für verschiedene Gebiete in Thüringen erzeugt. Tests an der TLUG ergaben, dass sich diese digitalen Daten sehr gut für die hydrologische Modellierung eignen und den Arbeitsalltag der Mitarbeiter der entsprechenden Fachabteilung der TLUG erleichtern können. Eine weitere Kooperation zur Operationalisierung der Bodenfeuchteableitung wird derzeit angestrebt.

Das Projekt wurde vom BMVI unter dem FKZ 50EW1512 gefördert.